· 

Opferkult

 

Im Juli 2024 wurde ich vom SLASH-FILMFESTIVAL (Wien, Sep. 2024), bei dem ich die letzten

beiden Jahre noch erfolgreich präsentieren und verkaufen konnte "ausgeladen". Begründung:

Affenpost Nummer 1 (2023) beinhalte "trans-feindliche Witze", die "Leute vor den Kopf stoßen".

 

 Da ich nichts zu verbergen habe, zeige ich hier die vermutlich "beanstandeten" Seiten.

 

Das Thema "Gender" ist dabei nur eines von vielen Themen meiner Arbeit,

und wird, in seinen Auswüchsen und Absurditäten genau so behandelt wie alle anderen: humoristisch,

da wo es mich zum Lachen bringt, aber nie mit der Absicht jemanden zu beleidigen. Worüber eine Person

lachen kann, mag für eine andere nun mal beleidigend erscheinen, aber das ist fast immer eine subkektive

Angelegenheit ...oder hab ich die Einführung des internationalen Beleidigungsregister verschlafen?

 

Die meisten Cartoons basieren auf Fundstücken aus den Medien, einige auch auf persönlichen Erfahrungen.

Das sind meine (wenn auch manchmal überspitzten) Reflexionen der Gesellschaft als Comickünstler. Wenn die

 persönliche "Befindlichkeit" irgendwelcher Personen damit tangiert wurde, ist das traurig – für die Personen.

Sich durch meine Cartoons quasi öffentlich so "beleidigt" zu zeigen, dass nur meine "Entfernung" Abhilfe

schaffen kann, können sich wohl auch nur diejenigen erlauben, die eine gewisse Lobby hinter sich wissen ...


Zum weitern Verständnis, hier ein Auszug aus dem Kommunikationsverlauf (Originaltext Juni-Juli 24).

Einzig das Statement meinerseits (gelber Text) wurde hier aus Platzgründen aufs Wesentliche reduziert.

Die rethorische Kurve zur Ausladung war geschmeidig. Muss ich so akzeptieren.

 

Für mich als unabhängigen Künstler geht es hier aber nicht nur um den Verlust einer Plattform,

von Fans und Geld, sondern tiefergehend, um Grundsatzfragen zur Freiheit der Kunst allgemein.

 

Wer definiert heute die Grenzen des "Erlaubten"? Und: Wer "exekutiert" die Bestrafung?

Letztendlich: Wer beansprucht die Deutungshoheit, und damit die "Macht" (über die andere Seite)?

Sind meine Cartoons strafbar..? Wenn nein, bin dann nicht eigentlich ICH hier "vor den Kopf

gestoßen" bzw. "verletzt", "gemobbt" worden? Bleibt mir also nur, das so hinzunehmen? 

 

Ich will mich damit nicht so einfach abfinden (lassen).

 

Ich sehe meine Erfahrung als Denkanstoß zu solchen Fragen, mit denen man sich als Künstler

(und ich kenne Änhliches von KollegInnen) heute – gezwungenermaßen – herumschlagen muss.

 

Dabei haben's Leute, die nicht bekannt genug für das große Rampenlicht sind, nochmals schwerer. 

Die Sachen laufen oft still und heimlich, abseits der Öffentlichkeit. Und dann, eines Tages darfst

du plötzlich nicht mehr rein ...in den ach so "vielfältigen, gerechten, inklusiven" Kultur-Club.

 Wie auch immer ...

sehe ich mich bestätigt, die Affenpost als das weiterzuführen, was es von der

 ersten Idee an war: Ein satirisches Zeitgeistmagazin, das den Zeitgeist mit all seinen Nuancen

 unter die zeichnerische Lupe nimmt ...und manchmal wird daraus anscheinend ein Brennglas.

 

"Feeeeeeeeeeeeeeeeeuuuuuuuuuuuerwehr!!!"

 

🙈🙉🙊